Tag 18

Agucadoura nach Anha

Heute 39 km. Total 300,9 km

Wieder gut geschlafen, bin halt auch müde von der Lauferei und der Sonne. Um 5 Uhr ging beim ersten der Wecker, natürlich auf laut gestellt. Der hat erst einmal mit der Stirnlampe seine raschelnden Plastiktüten sortiert. Warum können die nicht abends packen?!! Bin dann auch um 6 raus, war noch dunkel und sehr kalt. Habe meine Windjacke angezogen, aber da schwitzt man drin. Gehe die ersten 3 km über Holzstege, ist schon fast wie ne Autobahn, mit Geländer, damit man nicht runter fällt. Kann herrlich dabei abschalten und beobachten wie die Sonne aufgeht. Natürlich führt der Weg nicht am Strand entlang sondern wird um einen 18 Loch Golfplatz herum geleitet :-). Habe mich gestern noch lange mit einem Spanier und einem Südafrikaner über die Probleme und Herausforderungen der jeweiligen Länder unterhalten. War ein sehr anregendes Gespräch, beide waren sehr gebildet und hochinteressante Personen. Weiter gings dann auf Kopfsteinpflaster, ich nehme an, das es schon ewig da verlegt wurde. Fand mein Bein nicht so prickelnd, also mit Stöcken weiter gelaufen. Treffe immer mal wieder eine 4er Gruppe aus Deutschland. 9.30 Uhr,nach 13km, die erste längere Pause. Bin dann den Pfeilen an den Strand gefolgt und plötzlich waren sie weg.Habe dann die App, die mir den Weg anzeigt, benützt und bin ihr gefolgt. Als ich über völlig verdreckte Wege gehe, denke ich das kann unmöglich richtig sein. Die schmeißen da jeden Müll in die Landschaft. Also bei der nächsten Möglichkeit Richtung nächstem Ort. Dort merke ich dass die App immer noch den Weg am Strand anzeigt. Also auf Feldwegen und durch kleine Gärtchen wieder Richtung Strand und der App weiter folgen. Als ich durch einen Ort komme zeigen die Pfeile in die andere Richtung als die Pfeile, folge der App, nicht den Pfeilen. Das war auch gut so, denn als ich an einem Haus um die Ecke komme splittet sich der Weg und ich wechsle auf den Camino Central, an dem meine heutige Unterkunft liegt. Sehe dann ein Schild von einer Bar, habe schon 27km hinter mir und freue mich auf ne kalte Cola. Es ist Sonntag, sie hat zu. Also trinke ich meine letzte Cola, die warm ist, esse einen Müsliriegel und gehe weiter. Natürlich gehts jetzt die ganze Zeit den Berg hoch und runter, man muss ja jede Kirche in der Umgebung ablaufen. Nach 36 km finde ich ne Bar. Trinke was, hab noch ne 1/2 Stunde zu gehen.Angekommen, tolle Herberge, nette Leute, 4 er Zimmer mit Stockbetten. Habe erfahren warum hier alle Herbergen belegt sind, in der nächsten größeren Stadt ist ein Fest mit 1 Million Besuchern. Habe dann wieder den Stress ein Bett zu finden, finde dann was über Booking.com, ist aber laut google maps in 29km Entfernung. Das kenne ich schon, also zwischen 30 und 40km in der realen Welt. Bin ja heute schon fast einen Marathon gelaufen. Unterhalte mich länger mit einer aus der deutschen Gruppe von heute morgen, sie kommen aus Freiburg. Werde noch etwas essen gehen, hier kann man zwar kochen und die Herberge verkauft auch die Zutaten, hab aber irgendwie keine Lust auf kochen. Heute langt es mir auch, bin schon etwas geschafft, obwohl es mir besser geht als ich erwartet habe. Die Herbergsmutter verarztet hier Pilger die Blasen haben, ist sehr familiär hier und ich bin froh, dass es mir so gut geht und ich ihre Dienste nicht in Anspruch nehmen muss. Habe wieder Moelas gegessen, 2Portionen, exzellent. Vielen Dank für die ganzen Nachrichten und die lustigen Bilder die ich bekomme, freu mich, dass so viele Menschen Anteil an meiner Reise nehmen.